Die Bauzeiten für Gebäude werden immer kürzer. Es werden verschiedene Bauweisen genutzt. So findet man Gebäude mit Wärmeverbundsystemen und absoluter Luftdichtigkeit. Das hat zur Folge, dass die Feuchtigkeit, die mit den Baustoffen in das Bauwerk eingebracht wird, nicht mehr austrocknen kann und eine dauernde Restfeuchtigkeit vorhanden ist. Daraus resultierende Schäden sind vorprogrammiert. Das Raumklima wird unbehaglich, die Heizkosten sind höher als nötig und auch Einrichtungsgegenstände sind von der Feuchtigkeit früher oder später betroffen.

Wie viel Überschusswasser bleibt im Bau enthalten?

Welche Mengen Wasser aus dem Mauerwerk und den Böden wieder entfernt werden muss, lässt sich anhand einiger Beispiele erahnen. Für einen 40 mm starken Anhydritfließestrich müssen pro Quadratmeter 8 Liter Wasser an die Raumluft abgegeben werden, damit der Boden so trocken ist, dass er mit anderen Materialien belegt werden kann. Betrachtet man diese Mengen bei einem Gebäude mit 150 m² Wohnfläche, sind dass, nur alleine auf den Estrich bezogen, 1.200 Liter Flüssigkeit.

Wie kann die Flüssigkeit zur Bautrocknung entzogen werden?

Mit unterschiedlichen Methoden lässt sich eine Bautrocknung erreichen und die Feuchtigkeit entfernen. Beim Anhydritestrich kann sofort, nachdem er begehbar ist, die Trocknung eingeleitet werden. Bei Zementestrichen muss eine 10-tägige Abbindezeit abgewartet werden. Danach lässt sich der Boden zwangstrocknen. Wird eine solche Zwangstrocknung allerdings zu früh eingeleitet, kann es zu Festigkeitsverlusten an den betroffenen Stellen führen.

Weitere Möglichkeiten für die Bautrocknung:

1. Lüften

Das ist nicht zu jeder Jahreszeit möglich, denn dazu sollten mindestens 12 °C vorhanden sein. Hier gilt, je höher die Temperatur im Raum ist, desto höher ist die Verdampfung an feuchten Bauteilen. Wichtig ist, dass auch die Außenluft trocken ist und nur eine geringe Luftfeuchtigkeit hat. So kommt trockene Luft von draußen in den Bau, reichert sich mit der vorhandenen Feuchtigkeit an und verlässt damit das Gebäude wieder. Dieser Vorgang muss natürlich ständig wiederholt werden, bis die Wände alle komplett trocken sind. Leider ist der Zeitraum für die Lüftung sehr begrenzt. Im Hochsommer ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, im Winter die Außentemperatur zu kalt. Daher muss zu weiteren Mitteln gegriffen werden.

2. Kombination Heizen und Lüften

In Kombination mit Heizen kann der Vorgang für eine gezielte Bautrocknung erhöht und verstärkt werden. Wird die Raumtemperatur von 10 °C auf 20 °C angehoben, erhöht sich der Verdampfungseffekt bei günstigen Außentemperaturen um bis zu 100 Prozent. Bei Zementestrichen muss man jedoch mit dieser Methode vorsichtig sein. Es besteht die Gefahr von Rissbildung oder Aufschüsseln. Auch der Energieverbrauch darf bei dieser Methode nicht unterschätzt werden.

3. Adsorptionstrockner

Auch der Adsorptionstrockner benötigt eine Menge Energie. Dazu kommt, dass durch den schnellen und einseitigen Feuchtigkeitsentzug mit Rissen und Schüsselung zu rechnen ist. Auch in dem Fall muss erwähnt werden, dass eine Bautrocknung unter 10 °C mit Bautrocknern keinen Erfolg bringt.

4. Kondenstrockner

Eine wirtschaftlich gute Lösung sind Kondenstrockner. Bei diesem System bleibt die Prozesswärme enthalten und kann weiter genutzt werden. Dadurch ist der Energieverbrauch niedriger als bei anderen Systemen. Das Prinzip arbeitet so: Feuchtluft wird durch einen Ventilator zu einem Kälteblock geleitet. Die Luft kühlt dadurch ab. Ist der Taupunkt erreicht, kondensiert die verbleibende Flüssigkeit. Um eine optimale Energieausnutzung zu erreichen, leitet der Bautrockner die entfeuchtete Luft über einen Wärmetauscher. Sie wird mittels der Abwärme wieder auf die Ausgangtemperatur angewärmt. Eine schonende Methode, die mit dem Lüften gleichzusetzen ist.