Eine Leckageortung hat den Zweck, versteckte Leckstellen im Rohrnetz zu lokalisieren. Unterschiedliche Messtechniken führen dazu, dass die Position des Lecks sehr exakt eingemessen werden kann. Nur wenn solche Stellen ausfindig gemacht werden, kann auch das Problem der Feuchtigkeit professionell und effektiv angegangen werden.

Die verschiedenen Möglichkeiten der Leckageortung

1. Elektronische Feuchtigkeitsmessverfahren

Feuchtigkeitsschwerpunkte lassen sich im Kapazitiv- oder Widerstandsmessverfahren bestimmen. Messgeräte der Widerstandsfeuchtemessung wurden ursprünglich in der Holz- und Forstwirtschaft eingesetzt. Da hierbei auch mineralische Stoffe gemessen werden können, findet die Anwendung nun auch bei der Baufeuchtemessung Beachtung. Zwei Elektroden erzeugen einen elektrischen Widerstand und ermöglichen so die Messung der Feuchtigkeit in unterschiedlichen Baustoffen. Mit dem dielektrischen Verfahren können auch Bereiche gemessen werden, die bereits gefliest sind, oder Estriche, die über einer Fußbodenheizung liegen. Bestandsmauerwerk welches oft auch Versalzungen aufweist sollte eher mit chemischen Methoden gemessen werden.

Bei der Leitungsortung werden metallische Leitungen in Tiefe und Verlauf gemessen. Die elektro-akustische Leckage Ortung dagegen hört die Leitungen ab. Geräusche einer Leckage werden durch dieses System verstärkt und können so einfacher und schneller ermittelt werden.

2. Diffusionsschlauch-Verfahren

Mit diesem Verfahren ist es möglich, nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch Gase oder Dämpfe zu messen und ausfindig zu machen. Der Sensorschlauch, welcher zum Einsatz kommt, ist druckdicht, stellt allerdings für Gase und Dämpfe eine sogenannte Diffusionsmembran dar.

Dieses Verfahren wir als komplementäre Methode eingestuft. Sie verfügt über eine hohe Empfindlichkeit, wenn es um schleichende Leckagen geht, und kann diese schon im Frühstadium entdecken.

3. Tracer-Gas-Verfahren

Die vermutlich leckgeschlagene Leitung wird bei diesem Verfahren entleert und mit einem Messgas gefüllt. Dieses tritt durch die Leckstelle wieder aus und die offene Stelle kann so eingegrenzt werden. Hier wird normalerweise Formiergas aus 95 Prozent Stickstoff und 5 Prozente Wasserstoff verwendet. Selbst durch sehr dichte Baustoffe kann dieses Gas dringen und mit dem Tracer erfolgreich nachgewiesen werden.

4. Thermografieverfahren

Diese Methode ermöglicht es, Leckagen an Warmwasserleitungen und Heizungsleitungen zu erkennen. Auch die Luftdichtigkeit von Gebäuden kann im Zusammenspiel mit dem Blower-Door-Test ermittelt werden. Dazu wird ein Thermogramm mit einer Infrarotkamera erstellt. Daraus sind die unterschiedlichen Oberflächentemperaturen ersichtlich. Aufgrund dieser Messwerte kann dann die Leckage gefunden werden.

5. Radiometrische Feuchtemessung

Ein auf den ersten Blick kompliziertes Verfahren. Hier kommt eine Neutronensonde zum Einsatz. Sie arbeitet nach dem Prinzip der Neutronenabbremsung. Hört sich komplizierter an, ist aber ganz einfach: Wasserstoffatome bremsen Neutronen aus der Strahlungsquelle ab. Detektoren sammeln die langsameren Neutronen auf und werten diese elektrisch aus. Der daraus resultierende Wert gibt Aufschluss darüber, wie hoch der Feuchtigkeitsgehalt der Bauteile ist, die untersucht wurden. Eine Neutronensonde darf allerdings nur von Fachleuten bedient werden, die eine entsprechende Ausbildung absolviert haben und über die erforderlichen Genehmigungen verfügen.

6. Hydrostatisches Verfahren

Bei diesem Messverfahren wird die Leitung mit Druckluft gefüllt und getestet, ob und wo diese entweicht. Sehr sinnvoll ist dieses Verfahren, wenn mehrere Rohrleitungen beieinanderliegen und die Leckage nicht eindeutig ermittelt werden kann. Hat man die richtige Leitung gefunden, wird das Leck mit der Tracergasmethode genauer lokalisiert.